Heimataerde – Aerdenbrand
VÖ: 30.09.2016
Label: Out of Line (rough trade)
Heimataerde wurde im Jahr 2004 von Ash gegründet und ist eine deutsche Mittelalter-Elektro Band. Er und seine 4 Kollegen kombinieren eine
musikalische Mischung zwischen Rock, Mittelalter, Dark Electro und EBM, gepaart mit wunderschönen handgemachten mittelalterlichen Instrumenten. Auf der Bühne zelebrieren sie eine fantastische
Show über die Ritterzeit. Vereinzelt sprießt das Kunstblut bis in die dritte Reihe hinein.
Nachdem Heimataerde „Kaltwaerts“ aus dem Jahre 2014 veröffentlicht hatten, folgt nun zwei Jahre später mittlerweile ihr siebentes Album
„Aerdenbrand“. Dieses Album gibt es auch als 3er Deluxe Variante inklusive Hörbuch und Live CD. Snab-Webzine möchte sich lediglich „nur“ auf die neuen Songs beschränken und
euch selbst einen Eindruck der Geschichte überlassen.
Das Album „Aerdenbrand“ umfasst somit 12 Songs angefangen mit...
1. Ein Flammenmeer
Eine epische Ansage mit einem Blick in die Zukunft und einem episch begleitendem Chor.
Hier sieht die Band ein Flammenmeer. Handelt es sich um den Untergang der Erde oder doch um eine verlorene Schlacht? Dieses werden wir wohl in den nachfolgenden Songs erfahren.
2. Aerdenbrand
Der Titeltrack fängt erst sanft mit akustischer Gitarre an, findet einen schönen Beat und wird dann vom Dudelsack und weiteren mittelalterlichen Tönen
begleitet. In diesem Song findet der Hörer auch gleich die Erklärung, was in dem Song Flammenmeer angedeutet wurde. Hier kann man dem Song eine Doppeldeutigkeit zusprechen. Die erste Variante
basiert auf der Tempelritter-Zeit, indem ganze Dörfer überfallen und in Brand gesteckt wurden. Die zweite Variante spielt in der Neuzeit und der heutigen Gesellschaft wieder. Die Erde brennt an
allen Ecken und Kanten. Wenn die Menschheit so weiter mit ihrem Planeten umgeht, wird diese dem Feuer zum Opfer fallen. Heimataerde möchten hier gern in die Schlacht ziehen und
etwas verändern, sowohl in der
Templer-Zeit, als auch in der Gegenwart von Heute und der Zukunft.
3. Fühl die Zeit
Dieser Song wurde gemeinsam mit der „Goldenen-Reiter Legende“ Joachim Witt eingesungen.
Hier geht es etwas elektronischer zu. Im Gesang spielen Ash und
Joachim sich gegenseitig den Ball zu, welches den Song sehr harmonisch macht.
4. Und wenn ich sag
Dieser Song ist für mein persönlichen Geschmack wohl die schönste Liebeserklärung, die von der Band Heimataerde jemals besungen wurde. Man muss zwar ein wenig Fantasie aufwenden um zu verstehen, das es sich um ein Liebeslied
handeln könnte. Doch ich würde sogar behaupten wollen, dass es die schönste Liebesballade im Jahre 2016 werden könnte. Melancholisch, teilweise mit einer Untergangsstimmung, doch auch etwas fürs
Herz. Für mich symbolisiert der Song eine Liebe bis zum bitteren Ende. Es wird ein garantiertes Highlight auf der Aerdenbrand Tour sein. Mich würde es sehr stark wundern, wenn dieser
Song es nicht ins Programm schaffen würde ….
5. Veritas Domini …
… ist ein Instrumentales Stück, welches nur mit zwei Worten eines Sprechers bestückt wird.
Diese zwei Worte lauten „Veritas Domini“. Ein sehr ruhiges und episches Stück, welches sich gut für Rollenspiele wie z.B. das Schwarze Auge eignen würde. Es erinnert an eine
Wanderung in neue Abenteuer.
6. Die Erde verdreht sich
Es wird wieder rockiger. Hart gestimmte Gitarren, stampfenden EBM Sound begleiten ein aktuelles Thema, das sich das Gute zum Böse und das Böse zum
Guten wendet. Alles scheint in der Zeit verdreht zu sein. Viele fragen sich, was ist heute noch wahr und was falsch. Vielleicht schafft ihr es mit der Band Heimataerde heraus zu finden.
7. Hoch hinaus
Ein musikalisches Stück, das alle Stile der Band vereint. Vom mittelalterlichen Klängen über EBM und Elektro, über rockige Parts, ist hier wirklich
alles gegeben. Sehr abwechslungsreich, aber nicht verspielt. Jeder einzelne Ton fügt sich dem Nächsten perfekt ein. Wenn dieser Song die Vorgabe für ein nächstes Album sein sollte, könnten diese
sehr interessant werden. Thematisch dreht es sich hier um ein Templer, der sowohl Leben nimmt als auch Leben rettet, immer höher hinaus möchte und in seinem kriegerischen Ansehen immer weiter
steigen möchte. Auch heute gibt es solche Menschen, die immer weiter nach oben möchten, oft aber das Wesentliche aus den Augen verlieren.
8. Eintausend mal
Typischer Heimataerde - Sound … brachial, rockig, melodisch,
ruhig, melancholisch, elektronisch, dramatisch … eben das, was Heimataerde seit über 12 Jahren ausmacht.
Ein weiteres Highlight dieses Albums.
9. Folge mir
Dieser Song knüpft ein wenig an den vorherigen Stil an, wobei hier der orientalische Klang in den Vordergrund gestellt wird. Man fühlt sich hier direkt
nach Ägypten versetzt. Hier gibt es zwar keine Templer, doch gab es Gladiatoren, die ebenfalls um ihr Überleben kämpften.
Ein überraschendes Stück ...
10. Hick Hack Hackebeil
Der anfängliche Gesang der Kinder trügt, das es sich um ein braves Kinderlied handelt …
Hier geht es brutal gegen jegliche Religionen. Dieses Stück war schon in der Single-Auskopplung eine absolute Übernummer.
11. Dein Herz
Mit elektronischen Melodien und einer Stimme, die einer Elfe gleich kommt, startet diese Ballade.
Als dann der Gesang mit Ash beginnt, wird diese Ballade etwas rockiger und düsterer.
Es bleibt aber alles in allem eine Ballade ...
12. Die Freiheit
Mittelalterliche Töne runden das Album zum Ende ab. Wenn man diese Melodien auf sich wirken lässt, bekommt man das Gefühl, das die letzte Schlacht gewonnen sei und das nun eine neue Zeit, in ein neues und positives Leben beginnt. Das Gefühl frei zu sein …
Viele Emotionen, die man sich heute sicherlich in einer gewissen Art und Weise auch zurück wünscht. Frei von ängstlichen Gedanken ...
Fazit: Ein vielseitiges Album, das den Geist der Zeit zum Teil auch thematisch abrundet.
Typische Sounds von Heimataerde, die in
Balladen, Rock - Nummern, Party – Krachern, aber auch melancholischen Songs wieder zu finden sind. Alles in allem, trotz der Vielseitigkeit, ein rundes Album, welches sich sehr gut mit dem
Vorgänger Album „Kaltwaerts“ einreiht und doch einen gewaltigen Entwicklungssprung nach Vorne macht.
Anspieltipps:
Aerdenbrand
Und wenn ich sag
Eintausend mal
Hick Hack Hackebeil